Mittwoch, 21. April 2010

Klaus Kinski:

Ich bin gekommen, die erregendste Geschichte der Menschheit zu erzählen: Das Leben von Jesus Christus.
Ich spreche nicht von diesem Jesus auf den gräßlich bunten Drucken. Nicht von dem Jesus mit der gelben leberkranken Haut - den eine irrsinnige menschliche Gesellschaft zur größten Hure aller Zeiten macht. Dessen Kadaver sie pervers mit sich herumschleppt an infamen Kreuzen. Ich spreche nicht von göttlichem Geschwätz und von geplärrten Kirchenliedern. Nicht von dem Jesus, der mit modrigem Kuß die kleinen Mädchen von der ersten Kommunion aus geilen Träumen schreckt und sie dann sterben läßt vor Ekel und vor Scham, wenn sie auf den Latrinen schäumen.
Ich spreche von dem Mann: dem ruhelosen, der sagt, daß wir uns ändern müssen, immerzu, jetzt! Ich spreche von dem Abenteurer, dem furchtlosesten, freiesten, modernsten aller Menschen, der sich lieber massakrieren läßt, als lebendig mit den anderen zu verfaulen. Ich spreche von dem Mann, der so ist, wie wir alle sein wollen. Du und ich.

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