Mittwoch, 21. April 2010

John Cassavetes:

Filme sind für mich unwichtig. Menschen sind sehr wichtig. Am Ende gehen alle mit dem Wissen nach Hause, dass es möglich ist. Nicht so sehr, dass der Film gut oder schlecht oder mittelmäßig ist, sondern dass es möglich ist, dass Leute mit Nichts anfangen können und durch ihren Willen und ihre Entschlossenheit aus dem Nichts etwas machen, ohne technisches Know-how, ohne Ausrüstung. Bei dem ganzen Film war kein einziger Techniker dabei. Keiner von uns wusste, wie man eine Kamera bedient. Sie kamen an, studierten die Bedienungsanleitung, wie man den Film einlegt, besorgten sich eine Moviola und sahen sich das Ding an, taten alles Menschenmögliche, wir machten 8 Millionen Fehler, aber es war aufregend und machte Spaß. (...) Das Ganze war mehr als ein Film; es wurde zu einer Lebensform. Einem Widerstand gegen die Mächte, die die Menschen daran hinderten, sich so auszudrücken, wie sie es wollen. Wir wollten beweisen: 'So was ist in Amerika möglich. Und ohne Geld. Wir schaffen es.' Wie lange haben wir im Vietnamkrieg gekämpft? Wenn es solange dauert, etwas so Destruktives zu tun, warum können wir uns nicht vier Jahre Zeit lassen, etwas Konstruktives zu tun?

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