Sonntag, 12. Februar 2017

Michael Glawogger

„I want to give a view of the world that can only emerge by not pursuing any parti­cular theme, by refrai­ning from passing judgment, procee­ding without aim. Drifting with no direction except one’s own curiosity and intuition”.

Mittwoch, 18. Januar 2017

...meine Phantasie mußte besänftigt werden.


(...) Nein, sie haben mich nicht begraben; aber es gibt da einen Zeitraum, an den ich mich nebelhaft und mit schauderndem Staunen erinnere, der wie eine Reise durch eine unvorstellbare Welt war, die keine Hoffnung kannte und kein Verlangen. Ich fand mich in der grabähnlichen Stadt wieder und fühlte mich belästigt vom Anblick der Leute, die durch die Straßen hasteten, um einander ein bißchen Geld abzuknöpfen, ihre scheußlichen Speisen zu verschlingen, ihr widerliches Bier hinunterzuschütten, ihre belanglosen und dummen Träume zu träumen.  Sie drängten sich in meine Gedanken. Sie waren Eindringlinge, deren Kenntnis des Lebens wie unausstehliche Heuchelei vorkam, weil ich mir so sicher war, daß sie unmöglich von den Dingen wissen konnten, die ich kannte, Ihr Gebaren, das bloß das gewöhnlicher Leute war, die im Gefühl vollkommener Sicherheit ihrem Gewerbe nachgehen, war mir zuwider wie die unerträgliche Prahlerei eines Schwachkopfs angesichts einer Gefahr, die zu begreifen er völlig unfähig ist. Ich verspürte kein besonderes Verlangen, sie aufzuklären, aber ich hatte einige Schwierigkeiten, mich zu mäßigen und ihnen nicht geradewegs in ihre von so dummer Wichtigtuerei aufgeblasenen  Gesichter zu lachen. Mir ging es damals wohl nicht besonders. Ich torkelte durch die Straßen – es gab da verschiedene Angelegenheiten zu erledigen – und grinste völlig ehrbaren Leuten bitterböse ins Gesicht. Gewiß, mein Verhalten war nicht zu entschuldigen, aber meine Temperatur war in jenen Tagen auch selten normal. Die Anstrengungen meiner lieben Tante, mich 'aufzupäppeln' kamen mir völlig fehl am Platz vor. Nicht meine Kräfte mußten gepäppelt, meine Phantasie mußte besänftigt werden. (...)

Joseph Conrad
Auszug aus "Herz der Finsternis"

Mazzy Star - Look On Down From The Bridge


Mittwoch, 21. September 2016

Aus dem Essay "Böses Denken" von Bettina Stangneth

"Moral ist der Ausdruck der Hoffnung, dass unsere Welt besser werden kann, als sie ist, und der Wille herauszufinden, wie man die Welt verändert, ohne alles noch schlimmer zu machen. Aufklärung ist die Forderung an jeden Einzelnen, bei genau dem anzufangen, was er selber ändern kann, also tatsächlich vernünftig zu handeln, statt vom Paradies zu träumen: in jeder einzelnen Handlung, immer wieder, Tag für Tag, weil es nur darauf ankommt. Und Vernunft ist nichts anderes als das tauglichste Mittel, das wir kennen, um der Unvernunft und all unseren anderen faszinierenden Talenten und Neigungen den größtmöglichen Raum zu eröffnen, in dem sie sich entfalten können, ohne einen Schaden anzurichten, der nicht wiedergutzumachen ist. Das ist alles." 

Bettina Stangneth

Montag, 2. September 2013

Limits of Control

Worte sind immer noch die wichtigsten Kontrollinstrumente. Gedanken sind Worte. Überzeugungen sind Worte. Befehle sind Worte. Kein bislang ersonnener Kontrollapparat kann ohne Worte operieren, jeder Kontrollapparat, der sich im Bestreben, den Geist zu kontrollieren, allein auf äußerliche, rein physische Gewalt verlässt, wird sehr schnell an die Grenzen seiner Kontrollmöglichkeiten stoßen.

William S. Burroughs

Mittwoch, 21. August 2013

bureaucracy

There will always be some sort of an obstacle, and the worst of all obstacles is the spirit of bureaucracy. You have to find your way to battle bureaucracy. You have to outsmart it, to outgut it, to outnumber it, to outfilm them -- that's what you have to do.

Werner Herzog

Donnerstag, 27. Juni 2013

Dienstag, 25. Juni 2013

Sonntag, 3. März 2013

Etwas tun, ohne genau zu wissen, was man tut - damit eröffnet man sich die Chance, in dem, was man getan hat, etwas zu entdecken, was man vorher nicht wusste.“
Bourdieu