Mittwoch, 6. April 2011

Karl Kraus

Die Widersprüche im Künstler müssen sich irgendwo in einer höheren Ebene treffen, und wäre es dort wo Gott wohnt.

Kunst bringt das Leben in Unordnung. Die Dichter der Menschheit stellen immer wieder das Chaos her.

Medizinischer Sinnspruch: Was den Vätern alte Hosen, sind den Söhnen die Neurosen.

Der Bürger duldet nichts unverständliches im Haus.

Der Künstler soll mehr erleben? Er erlebt mehr!

Wer seine Haut zu Markt getragen, hat mehr Recht auf Empfindlichkeit, als wer dort ein Kleid erhandelt hat.

Die Sprache hat in Wahrheit der, der nicht das Wort, sondern nur den Schimmer hat, aus dem er das Wort ersehnt, erlöst und empfängt.

Der Erzähler unterscheidet sich vom Politiker nur dadurch, daß er Zeit hat. Gemeinsam ist beiden, daß die Zeit sie hat.

Trauer und Scham sollten alle Pausen wahrer Männlichkeit bedecken. Der Künstler hat außerhalb des Schaffens nur seine Nichtswürdigkeit zu erleben.

Ich lasse mich nicht hindern zu gestalten, was mich hindert zu gestalten.

Das Futurum der Futuristen ist ein Imperfektum exaktum.

Die Qual läßt mich nicht zur Wahl? Doch, ich wähle die Qual.

Es ist halt ein Unglück, dass mir zu jedem Lumpen etwas einfällt. Aber ich glaube, daß es sich immer auf einen abwesenden König bezieht.

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