Mittwoch, 23. Februar 2011

Anlaufnehmen fürs Altwerden

Das Wasser plätscherte zu Füßen der Angler, und ich setzte mich hin, um ihnen zuzuschauen. Nein wirklich, ich hatte es auch nicht eilig, kein bisschen eiliger als sie. Ich war an dem Zeitpunkt angelangt, in dem Alter vielleicht, in dem man genau weiß, was man mit jeder Stunde, die vorübergeht, verliert. Aber man hat noch nicht die Weisheit und Kraft erlangt, die es bräuchte, um auf dieser Bahn der Zeit urplötzlich innezuhalten, und außerdem, wenn man es könnte, dann wüßte man nicht, was tun, ohne diese Manie voranzukommen, die einen am Wickel hat und die man seit seiner Jugend so bewundert. Aber jetzt ist man schon weniger stolz darauf, auf seine Jugend, man wagt es noch nicht, öffentlich einzugestehen, dass die Jugend vielleicht nur eines ist, Anlaufnehmen fürs Altwerden nämlich.

Louis-Ferdinand Céline

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