Dienstag, 22. Februar 2011

Übereinstimmungen

Natur: ein Tempelblau, lebendige Säulen ragen,
Manchmal daraus ein wirres Wort entflieht;
Der Mensch durch Wälder von Symbolen zieht,
Die mit vertrauten Blicken ihn befragen.

Wie lang ein Hall und Widerhall von weit
In Eines dunkel tief zusammenklingen,
Ton, Duft und Farbe ineinander schwingen,
Endlos wie Nacht und wie die Helligkeit.

Und Düfte gibt es, frischer als ein Kind,
Wie Wiesen grün, süß wie Oboen tönen,
- Und andere, die verderbt und üppig sind,

Die triumphierend sich unendlich dehnen,
Wie Ambra, Moschus, Mandel, Myrrhe singen
Verzückungen, die Geist und Sinn durchdringen.

Charles Baudelaire (1861) übersetzt von Monika Fahrenbach-Wachendorff

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