Mittwoch, 13. Juli 2011

Princhard

(...)
Der Arme hat auf dieser Welt zwei hauptsächliche Möglichkeiten zum Verrecken, entweder durch die völlige Gleichgültigkeit von seinesgleichen zu Friedenszeiten, oder durch die Mordlust derselben im Kriege. Wenn die anderen anfangen, an einen zu denken, dann haben sie nur im Sinn,  einen zu quälen, sonst gar nichts. Erst wenn man blutet, interessiert man sie, die Schweine! Was das angeht, hatte Princhard nur allzu Recht gehabt. Wenn die Schlachtbank droht, dann spekuliert man nicht mehr so viel darüber, was die Zukunft bringen mag, man denkt nur noch daran, zu lieben in den wenigen Tagen, die einem noch bleiben, denn das ist die einzige Möglichkeit, seinen Körper einen bisschen zu vergessen, der einem bald von oben bis unter aufgeschlitzt wird.
Da Musyne mir aus dem Weg ging, empfand ich mich als Idealisten, das sind so die großen Worte, mit denen man seine kleinen Instinkte verkleidet. (...)

Louis Ferdinand- Celine, Reise ans Ende der Nacht

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